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Sierra Leone

Eine Reise in 3 Teilen

 

Teil 1:   Begleitung des O-D-W Teams ins Krankenhaus von Lunsar

Das sind Bocharie und Suleiman (mit Onkel), zwei Jungs in Sierra Leone. Wie bei allen Kindern, sind sie für jeden Spaß zu haben, lachen über allen möglichen Unsinn, schauen neugierig den weißen Besuchern zu. Nur mit dem Rumtoben gibt´s Probleme. Klumpfüße, die inzwischen sogar in die falsche Richtung zeigen, machen das Laufen schwierig.

Aber heute ist Hilfe gekommen: Ein Chirurgenteam aus Deutschland, das i24 Kinder mit Klumpfüßen operieren wird. O-D-W ist der Name der Organisation, „Orthopedics for the Developing World“. Wobei der Name eigentlich nicht richtig ist: Nur der Teamleiter Dr. Fritjof Schmidt-Hoensdorf ist Orthopäde. Ansonsten sind drei Chirurgen (Susanne, Manfred, Andreas) mit dabei, drei Anästhesisten (Perdita, Agnieszka, Georg), eine Internistin (Lena) und ein Filmer.

https://vimeo.com/696896144

https://youtu.be/LqtGlzQPV7M

Wie immer sind die Mediziner im St.John of God Hospital in Lunsar eingetroffen. Bocharie und Suleiman profitieren davon.

Und sie haben auch das Glück, dass sich für ihre Krankenhauskosten ein besonderer Sponsor findet. Die Eltern des deutschen Nationalspielers Rüdiger kommen aus Sierra Leone. Die geschenkten Trikots sind nur ein kleiner Teil der persönlichen Unterstützung. 

https://vimeo.com/705722122

 

 

Circa 2 % der Kinder leiden an der Sichelzellanämie. Unbehandelt führt sie meist zu schweren Verläufen und einem frühen Tod. 

Dr. Lena organisiert und regelt den Ablauf der Screening-Ambulanz. Mit dem Vorteil viele Neugeborene zu erleben und dem Nachteil, sie in die Ferse stechen zu müssen. Aber damit endet die Betreuung nicht. Auch in den nächsten Jahren kommen die betroffenen Kinder regelmäßig in die Ambulanz, werden durchgecheckt und informiert, auf was sie achten müssen.

https://youtu.be/fvvPlFk63Rk

Jeden Tag beim Lunch sitzt eine leicht ältere Dame mit am Tisch, die ruhig in die Runde schaut. Bis sie endlich mal die Geduld verliert und darum bittet, dass sich jeder hier vorstellen soll! Es ist Mama Kabia. Vor 56 Jahren ist sie nach England ausgewandert und wurde Hebamme. Aber ihr Herz blieb in Sierra Leone. Und so organisiert sie hier ambulante Entbindungszentren, Mütterzentren in entlegenen Dörfern.

 

Mama Kabia gibt uns die seltene Gelegenheit, mit europäischen Augen die afrikanische Kultur zu sehen. Wie leben Frauen, Männer und Kinder zusammen? Welche Werte haben sie, wie planen sie ihre Zukunft und wie geht eine Dorfbevölkerung mit gemeinsamen Herausforderungen um? Unsere afrika - touristischen Betrachtungsweisen bekommen ganz andere Dimensionen.

Und damit wir das Leben auch außerhalb der Klinik erleben dürfen, nimmt sie uns in ihrem Landcruiser mit. In Dörfer in denen sie von 40 Schwangeren begrüßt wird oder in denen Einheimische das Material zum Hausbau aus dem nächsten Fluss schaufeln.  

Dann treffen wir in ihrem Mütter-zentrum auf die „Triple Mother“. Sie lebt ohne Einkommen in Lunsar. Trotzdem wirken ihre 4-jährigen Drillinge zufrieden. Sie weichen ihrer Mutter nicht von der Seite und nehmen alles in ihrer Umgebung neugierig und interessiert wahr. Um ihnen einmal die Schulausbildung zu ermöglichen, stellen wir mit Mama Kabia ein Unterstützungs-Konzept auf. Triple Mother kann damit in ihrem Heimatdorf einen kleinen Laden aufmachen und so anfangen, selbst für ihr Leben zu sorgen.

Teil 2:      Brunnenbau für die Menschen

Nach 2 Wochen macht sich das Ärzteteam auf den Heimweg. Auf mich warten noch 10 weitere interessante Tage: Klaus, der Direktor von EMAS holt mich ab, zusammen mit Yahya, und Klaus dem Computerfachmann.

Eines der großen Probleme von Sierra Leone ist das Fehlen von sauberem Trinkwasser. EMAS hat eine Technik entwickelt, mit Familienbrunnen klares Wasser aus 10 bis 20 Meter Tiefe heraufzupumpen. Das Hauptziel von EMAs ist aber, dass sich die Menschen von Sierra Leone selbst versorgen können. 

Und so entstand die NGO WaSAP („Water and Sanitation Promotion Company“) mit Yahya als leitendem Manager.

 

Wie gesagt, mit Yahya, Klaus und Klaus geht die Fahrt südwärts in den wenig entwickelten Bezirk von Kenema und dann weiter zu einem der ärmsten Gebieten von Sierra Leone, der Insel Bonthe. Es wird eine interessante Fahrt, zum Teil über holprige, krumme Buschstraßen, oder auch mit kleinen Fähren über große Flüsse

Ähnlich spannend ist es dann dem Bau der Brunnen zuzusehen. Insgesamt braucht es einen Tag, um die richtige Tiefe zu erreichen und einen weiteren für die Qualitäts-kontrolle des Wassers und die Übergabe an die glückliche Familie.

Eine der Besonderheiten von WaSAP ist, dass fast alle Materialien in den eigenen Werkstätten entstehen. 

https://vimeo.com/703898899

Teil 3:    die Secondary School von Waterloo

Der Verein für Sierra Leone e.V. unterstützt viele Projekte, die es in diesem bedürftigen Land nötig haben. 

Eines der neuesten ist die Secondary Campbell School in Waterloo. Es ist eine tolle, offene, kreative Schule entstanden, voller begeisterter Schüler und engagierten Lehrer. 

Leider stehen 2021 nur wenige Stunden zur Dokumentation zur Verfügung. Aber vielleicht klappt es beim nächsten Mal ausführlicher.

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