1000-sterne.de - Ulf Müller
1000-sterne.de   -   Ulf Müller

Mit dem Rad durch´s Zanskar Gebirge

die Akklimatisation

Alex, Harald und Ulf. Drei Biker – und eine verrückte Idee: Wir könnten doch zusammen durch den Himalaya radeln. Genauer gesagt in Nordindien durch das Zanskar Gebirge. Es soll wunderschön sein, und schwer zu fahren. Es wird schöner als erwartet und schwerer. 

Ausgangspunkt ist die Stadt Leh auf 3500 Meter Höhe. Das heißt, uns geht es erst mal nicht gut: Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und wenig Leistungsfähigkeit. Drei Tage haben wir für die Akklimatisation eingeplant. In der Zeit geben wir Ruhe, schauen uns die – sehr interessante - Stadt an. „Gesar Travel“, eine ReiseAgentur in Leh, mit Daniela in Österreich, organisiert alles Nötige für uns, und zwar perfekt.

 

Und am dritten Tag der Eingewöhnung wollen sie uns mit dem Auto auf den höchsten Pass der Welt bringen, den KhardungLa auf 5368 Meter, damit wir mit den Rädern wieder runterfahren können. Aber die vereiste Straße sorgt für einen Verkehrsstau. Also machen wir die letzten 2 Kilometer, 200 Höhenmeter mit unseren Rädern selbst. Nochmal: zur Akklimatisation auf den höchsten Pass!!! Unsere Reise beginnt verrückt. 

die Radtour

Und macht weiter so. Der erste geplante Radtag führt noch durch das Ladakh Gebirge. Wir erleben das, was uns die nächsten 10 Tage begleiten wird: schlechte Straßenverhältnisse, dauernde Steigungen, dünne Höhenluft und eine Landschaft, die alle Erwartungen übertrifft. 

Schließlich biegen wir zwischen dem Indus-Tal und Lamayuru in das Zanskar Gebirge ein.  Die 9-Tage-Tour beginnt.

Das Team 

von Gesar Travel, mit einem Fahrer, einem Koch und Sanum, dem Guide begleitet uns. Sie haben alles Gepäck dabei, Zelte, Essen, persönliches Gepäck. Drei Mal am Tag versorgen sie uns mit einer guten Mahlzeit und immer mit genug Trinken (Alte Regel: je Tag und 1000 Höhenmeter = 1 Liter). Wenn wir am Nachmittag am verabredeten Platz einradeln, warten unsere Zelte schon. Und am Wichtigsten: wenn wir an unsere Grenzen kommen, sammeln sie uns sogar ein.

Die Straßen

rund um die Hauptstadt von Zanskar, Radum, bestehen aus nagelneuem, traumhaften As-phalt. Ebenso die letzte Abfahrt. Aber der Rest ist grausam. Schotterstraßen, Geröllwege und im schlimmsten Fall unfahrbares Steinpulver sind eine Heraus-forderung. Das alles ginge eigentlich noch ok, aber wirklich schwierig wird die Tour durch die Steigungen: meist zwischen 10 und 16%!

Massentourismus -

ein Fremdwort in Zanskar. Gelegentlich kommen uns ein paar Enfield-Motorräder entge-gen. Ganz selten ein Auto. Und das war´s dann. Zwei Mal begegnen uns andere Radfahrer: jeweils ein einzelner Inder. Fast jede Nacht stehen unsere Zelte alleine im Tal.

An die Höhe

gewöhnen wir uns recht bald. Müssen wir auch: Unsere Schlafplätze liegt meist etwas unter oder über 4000 Meter. Und der letzte Pass, über den die Tour geht auf 5043 Meter. Ein bisschen mehr Sauerstoff würde die Sache leichter machen. Aber mit Flasche und Maske auf dem Rad zu sitzen, schaut einfach nicht gut aus.

Die Einheimischen 

freuen sich über den 5 Monate dauernden Sommer. In jedem Tal kommen Bäche von den umgebenden Gletschern herunter, versorgen grüne Gemüsefelder und die Bewohner von kleinen Dörfern. 

Die Landschaft 

ist der Hammer. Ein Gebirge wie das Zanskar haben wir bisher noch nicht gesehen (außer 2006 die Ladakh-Fahrt, Ulf). Meist tobt der Zanskar River wild durch eine enge Schlucht, und darüber erheben sich schroffe, steile Bergflanken in allen Farben.

Die Gefahren der Tour: 

Nach jedem kleine Regenfall ist die Straße übersät mit Steinen. Das ist auch der Grund, warum wir sogar bergauf meist mit Helm fahren. Ansonsten Fahrrad-pannen – nix da, Unfälle – Fehlanzeige, Ärger – was ist das?

Axel und Harald sind nach der Radtour auf dem Heimweg. Für mich bieten sich noch ein paar Tage mit sehenswerten Events: 

das Nachprogramm

Der KhardungLa

Zweite Fahrt. (Ob-wohl eigentlich die Ditte: vor 16 Jahren waren Rad und ich schon mal oben.) 

Aber jetzt bin ich im Training und ak-klimatisiert. Dieses Mal packe ich den höchsten Pass der Welt von unten aus. 

40 Kilometer, 2000 Höhenmeter, 7 Stunden, Ziel auf 5368 Meter.

Rafting

auf dem River, an dessen Ufer wir einige Tage verbracht haben.

Ein tibetisches Geburtstagsfest 

mit vielen tibetischen Gästen, obwohl das Geburtstag"kind" nicht da ist. Der Dalai Lama. 

Das größte Klosterfest 

des Jahres in Hemis

Druckversion | Sitemap
© 1000-sterne.de